Internetrecht Freising

Freitag, 20. Mai 2011

Inkassoschreiben durch die Infoscore Forderungsmanagement GmbH

Derzeit liegen mir einige Angelegenheiten vor, in denen die Infoscore Forderungsmanagement GmbH im Auftrag der Schutt Waetke Rechtsanwaltskanzlei wegen angeblich ausstehender Forderungen aus Urheberrechtsverletzungen nach Filesharing in einer Tauschbörse geltend macht. Hauptsächlich geht es dabei um den Film „The Book of Eli“ des genannten Rechteinhabers TOBIS Film GmbH & Co. KG. Die geltend gemachte Forderung liegt dabei im Regelfall bei rund 1600,00 € und setzt sich im Einzelnen zusammen aus den Kosten für die anwaltliche Tätigkeit, Schadenersatz, Verzugszinsen, Mahnauslagen, Inkasso- und Kontoführungskosten.

Keinesfalls darf das bezeichnete Schreiben einfach unbeachtet bleiben. Je nach Sachlage im Einzelfall wäre, gerade wenn eine Haftung für die behauptete Urheberrechtsverletzung nicht besteht, den geltend gemachten Zahlungsansprüchen zu widersprechen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte auch ein Anwalt aufgesucht werden, um das jeweilige Vorgehen zu besprechen.

Ich empfehle, auch nach Erhalt des Schreibens eines Inkassobüros Ruhe zu bewahren. Ein Inkassounternehmen, umgangssprachlich Inkassobüro genannt, ist ein Dienstleistungsunternehmen, das Gläubigern dazu verhilft, das ihnen geschuldete Geld zu erlangen. Mithin geht es um den gewerbsmäßigen Einzug von Forderungen. Allerdings: (auch ein) Inkassounternehmen hat ohne rechtskräftigen Titel keine Handhabe, so dass auch in diesem Fall zur Durchsetzung der Forderung ein gerichtliches Mahn- oder Klageverfahren vorausgehen muss (es sei denn, es erfolgt eine freiwillige Zahlung). Aus diesem Grund sollte auch keinesfalls vorschnell ein Schuldanerkenntnis unterzeichnet werden.

Rechtsanwälte Dr. Altersberger und Kollegen
RA Matthias Lederer
Fürstendamm 7
85354 Freising

Email: lederer@rae-altersberger.de
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